„Dann probieren wir es eben mal aus!“

Erster Bericht von Superintendent Dirk Jonas vor der Kirchenkreissynode

Unter der Leitung ihres Präsidiums wählte die Kirchenkreissynode Mitglieder in mehrere Ausschüsse. Foto: Andrea Hesse

Während ihrer Herbsttagung in der St.-Pauluskirche in Langenhagen beschäftigte sich die Kirchenkreissynode auch mit Wahlen in verschiedene Ausschüsse, mit der Errichtung von Stellen, mit der Finanzsatzung des Kirchenkreises und mit dem ersten Bericht von Superintendent Dirk Jonas.

Sein neues Amt mache ihm unglaublich viel Freude, leitete Jonas diesen Bericht ein und schloss gleich einen Dank für das große Engagement in vielen Arbeitsfeldern an. Als Beispiele nannte er das Wintergrillen der Evangelischen Jugend im Kirchenkreis, den gerade eingeweihten Neubau des Gemeindehauses in Altwarmbüchen und den Niedersächsischen Integrationspreis, über den sich die Lernhilfe der Elisabeth-Kirchengemeinde in Langenhagen freuen konnte.

„Durchatmen und durchhalten“ – so hatte Jonas den zweiten Abschnitt seines Berichtes überschrieben. Vor dem Hintergrund einer ganzen Reihe von Krisen und der umfangreichen Arbeit an Konzepten, Stellenplänen und Finanzen ermunterte er beruflich und ehrenamtlich Mitarbeitende, auch und gerade im Dezember mal durchzuatmen: „Stellen Sie sich die Frage: Muss das jetzt sein oder reicht es auch im Januar?“ Nach dem Durchatmen gehe es dann darum, „alte und neue Züge auf die Schiene zu setzen.“

Den Einwand „das haben wir noch nie so gemacht“ möchte Jonas in Zukunft nicht mehr unwidersprochen stehen lassen: „Dann probieren wir es eben mal aus!“, sei genau die richtige Antwort. Mit Blick auf die notwendige engere Zusammenarbeit in den Regionen des Kirchenkreises betonte er, dass Regionalisierung nicht automatisch den Verlust von Identität und Prägung bedeute: „Warum glauben wir eigentlich immer, dass wir dazu eine jeweils eigene Struktur brauchen?“

Ans Ende seines Berichtes stellte der Superintendent ein Bibelwort, das er auch schon für seine Einführung ausgewählt hatte: „Mach dich auf und handle! Und der Herr möge mit dir sein.“ (1. Chronik 22,16)

Wahlen in Ausschüsse

In der Nachfolge von Pastor Falk Wook, der mit Jahresende in den Ruhestand geht, bekommt der Kirchenkreis Burgwedel eine Diakonie-Pastorin und einen Diakonie-Pastor: Die Kirchenkreissynode entsandte Pastorin Sabine Behrens aus der Emmaus-Kirchengemeinde und Pastor Maik Schwarz aus der Kirchengemeinde Elze-Bennemühlen in den Diakonieausschuss. „Ohne Diakonie geht es nicht“, betonte Sabine Behrens und erinnerte auch daran, dass die Diakonie in der Öffentlichkeit großes Ansehen genieße, was man von der Kirche insgesamt nicht immer behaupten könne. Gemeinsam mit Superintendent Dirk Jonas wird Maik Schwarz den Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen zudem auch im Vorstand des Diakonieverbandes Hannover-Land vertreten.

In den Planungs- und Strukturausschuss wählte die Kirchenkreissynode Pastor Karsten Henkmann aus St. Marien Isernhagen. Mit ihm ist die Region Isernhagen wieder mit einem ordinierten Mitglied in dem wichtigen Ausschuss vertreten. Gesucht werde nach dem Ausscheiden von Wiebke Lonkwitz auch noch eine Vertreterin oder ein Vertreter aus der Region Wedemark, teilte die Ausschussvorsitzende, Pastorin Bettina Praßler-Kröncke, mit.

Stellenerrichtungen

Mit der Verlängerung der eigentlich bis zum 31. Dezember 2022 befristeten Stelle der Koordinatorin im Familienzentrum „emilie“ in Mellendorf sicherte die Kirchenkreissynode die Einrichtung für die kommenden zwei Jahre ab. Die Finanzierung der Stelle wurde möglich durch Sondermittel des Diakonischen Werkes in Niedersachsen in Höhe von 20.000 Euro; weitere Anteile tragen die Kommune Wedemark, edelKreis Burgwedel-Langenhagen, der Kirchenkreis und die evangelische Kirchengemeinde in Mellendorf. Auf Beschluss der Kirchenkreissynode wird auch der kleine Stellenanteil der Leiterin der Kita St. Georg Mellendorf für das Familienzentrum verlängert.

Weitere Stellenerrichtungen, die in die Kirchenkreissynode eingebracht wurden, waren zuvor bereits vom Kirchenkreisvorstand beschlossen worden: eine Stelle mit einem Umfang von 65 Prozent in der Stabsstelle IT des Kirchenkreisamtes sowie eine befristete Stellenerrichtung mit einem Umfang von 12,5 Prozent für Begleitung und Beratung im Arbeitsfeld Prävention sexualisierter Gewalt.

Schutzkonzept sexualisierte Gewalt

In einem prägnanten Vortrag hatte zuvor Mareike Dee, Referentin für Prävention und Aufarbeitung in der landeskirchlichen Fachstelle Sexualisierte Gewalt, die Kirchenkreissynode über Prävention, Intervention, Hilfe und Aufarbeitung in Fällen sexualisierter Gewalt und in Verdachtsfällen informiert. In den Kirchenkreisen Burgwedel-Langenhagen und Burgdorf arbeitet bereits seit rund einem Jahr eine gemeinsame Steuerungsgruppe an der Entwicklung eines Schutzkonzeptes zu sexualisierter Gewalt. In Kürze werden die Kirchengemeinden darüber informiert. Für die Kindertagesstätten in Trägerschaft des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen wurde bereits 2021 ein Schutzkonzept entwickelt.

Finanzen

Schließlich beschloss die Kirchenkreissynode auch eine neue Finanzsatzung für den Kirchenkreis, die am 1. Januar in Kraft tritt. Die Satzung sei eine Fortschreibung der bisherigen; Anlass für die Überarbeitung seien die Einführung der Doppik und der Umsatzsteuer, teilte Günter Depke, Vorsitzender des Finanzausschusses, mit.

Claudia Bergmann, Leiterin des Kirchenkreisamtes in Burgwedel, informierte die Synode darüber, dass der Kirchenkreis auch 2023 mit einer vorläufigen Haushaltsführung starten müsse. Aufgrund mehrerer Vakanzen im Amt und der Schwierigkeit, Fachkräfte zu finden, sei es nicht gelungen, den Haushaltsplanentwurf rechtzeitig zur Beschlussfassung fertigzustellen.

Die geplante Einführung der Umsatzsteuer für kirchliche Körperschaften, so Bergmann weiter, werde aufgrund einer Entscheidung des Bundestages voraussichtlich um weitere zwei Jahre verschoben.

Zurück