"'Jesus' reist aus Göttingen an"

Im Flughafen Langenhagen entsteht ein Video zu Himmelfahrt

Foto: Andrea Hesse

„Jesus reist aus Göttingen an“, sagt Karl-Martin Harms an diesem Samstagmorgen, an dem sich zwölf Menschen in der kleinen Flughafenkapelle des Hannover Airports versammelt haben. Sechs Jüngerinnen und Jünger sind darunter, ein Engel, Kameraleute und Flughafenseelsorger Harms – Drehbuchschreiber, Regisseur und Souffleur. „Jesus“ wird erst etwas später zu der Gruppe kommen; aus Göttingen hat er die weiteste Anreise.

Ein Himmelfahrtsvideo wird an diesem Tag in der Flughafenkapelle, auf der Abflugebene, am Gepäckband, auf der Aussichtsterrasse und im Park des Airports gedreht. Harms und Peer-Detlev Schladebusch, Pastor im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen, entwickelten die Idee zum Projekt und fanden schnell Menschen, die gerne in eine der Rollen schlüpften. Luis Beimfohr aus dem Kirchenkreisjugendkonvent ist an diesem Tag Jesus, bereits zum zweiten Mal: Während eines Corona-Lockdowns wurde im Flughafen mit ihm in der „Hauptrolle“ die Ostergeschichte gedreht.

„Mein Koffer ist leer. Für meine Reise zum Vater im Himmel brauche ich kein Gepäck. Deshalb ist mein Weg leicht. Ich fühle mich beschwingt.“ Mit diesen Worten begegnet Jesus einer Jüngerin und einem Jünger auf der Aussichtsplattform. Er öffnet seinen leeren Koffer vor ihnen, aber sie verstehen noch nicht: „Wie kannst du nur ohne Gepäck reisen?“

Foto: Henry Sisolefsky

„Der leere Koffer zieht sich wie ein Leitmotiv durch die Szenen“, sagt Drehbuchschreiber Harms. In der letzten Szene im Park greift „Jesus“ das Sinnbild des leeren Koffers für die letzte Reise schließlich noch einmal auf, und auch die Jüngerinnen und Jünger beginnen am Ende zu verstehen: „Hey, was stehst du da und schaust zum Himmel? Du findest IHN bei uns“, sagt einer von ihnen in der vorletzten Szene.

„Erst vier Tage vor den Dreharbeiten haben wir uns mit allen Beteiligten per Zoom getroffen“, erzählt Karl-Martin Harms. Die Rollenverteilung funktionierte bei diesem Treffen wie von allein, und am Drehtag kamen alle voller Vorfreude und ziemlich textsicher in der Flughafenkapelle an. Jan-Peter Sölter, erfahrener Kameramann aus Celle, den Schladebusch für diesen Dreh gewinnen konnte, ließ sich inhaltlich intensiv auf das Thema ein und gab viele wichtige Anregungen. „Alle haben sehr konzentriert mitgearbeitet, sodass wir nach vier Stunden mit den Dreharbeiten durch waren“, freut sich Karl-Martin Harms. Einen Dank richtet er an den Flughafen, der den Filmaufnahmen gerne zustimmte, und an Elias Schladebusch, der das Video schneiden wird.

Zu Christi Himmelfahrt, das in diesem Jahr auf den 9. Mai fällt, wird der Himmelfahrtsfilm veröffentlicht und ist dann auch auf der Webseite des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen aufzurufen.

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