Eine lange Reihe offener Fragen

Bis zum Herbst soll ein Konzept für den Zukunftsprozess entstehen

Christine Rinne und Friedrich Selter verfolgen die kontroverse Debatte in der Landessynode. Foto: Jens Schulze
Christine Rinne und Friedrich Selter verfolgen die kontroverse Debatte in der Landessynode. Foto: Jens Schulze

„Wie sieht die Zukunft unserer Kirche aus? Diese Frage beschäftigt uns seit der Frühjahrstagung der Landessynode in neuer Weise“, sagen die beiden Vorsitzenden des sogenannten Koordinierungsrates für den landeskirchlichen Zukunftsprozess, Osnabrücks Regionalbischof Friedrich Selter und die Synodale Christine Rinne aus dem Kirchenkreis Neustadt-Wunstorf.

Die Synode traf im Mai nach einer kontrovers geführten Diskussion die Entscheidung, für den Zukunftsprozess, der 2022 gestartet worden war, eine neue und deutlich andere Organisationsform zu entwickeln. Entsprechend diesem Auftrag arbeiteten das Zukunftsprozess-Team aus eigens für den Prozess eingestellten beruflich Mitarbeitenden und der Koordinierungsrat an einer Reihe von Fragen, so Selter und Rinne. Dabei gehe es um die folgenden Überlegungen: Wie können laufende Veränderungsprozesse, die sich mit Zukunftsplanungen beschäftigen, transparent und übersichtlich dargestellt werden? Wo bieten sich sinnvolle Möglichkeiten zur Beteiligung an diesen Prozessen und wie gelingt es, sie besser miteinander zu verzahnen? Eine Konferenz mit den Verantwortlichen der bereits aktiven Veränderungsprozesse innerhalb der Landeskirche soll es im August geben.

Rinne und Selter formulieren noch eine Reihe weiterer Fragen: Welche bisherigen Elemente der Beteiligungsplattform mit Werkräumen und Praxisbeispielen sollen beibehalten, in neue Formen überführt sowie für andere Anwendungszusammenhänge nutzbar gemacht werden? Welche Form der Begleitung und Unterstützung wird dazu benötigt und wie kann diese sichergestellt werden?

Schließlich geht es auch noch um Fragen der Übertragbarkeit von Ergebnissen und der Verstetigung des Prozesses: Wie können die Ergebnisse der Planungsprozesse in den Kirchenkreisen für alle sichtbar werden? Auf welche Weise können Personen, die sich, oftmals ehrenamtlich, auf örtlicher Ebene für den Zukunftsprozess engagiert haben, weiter in Entwicklungsprozesse einbezogen werden? Wie ist Vernetzung möglich? Und wo wird Unterstützung gebraucht?

Als Gremium, das in der sitzungsfreien Zeit der Landessynode die Geschäfte führt, wird der Landessynodalausschuss Ende August über die anstehenden Fragen beraten. „Bis dahin wird das Zukunftsprozess-Team in der bisherigen Form weiterarbeiten“, erklären Selter und Rinne. Während ihrer Tagung Ende November habe die Landessynode dann die Aufgabe, über ein Gesamtkonzept für den Zukunftsprozess zu entscheiden.

„Die Zukunftsentwicklung unserer Landeskirche geht auf allen Ebenen weiter – wo immer sich neue Ideen und Lösungsansätze zeigen, ist es wichtig, dass sie für alle sichtbar und nach Möglichkeit untereinander vernetzt werden“, betonen die beiden Vorsitzenden des Koordinierungsrates. Sie laden dazu ein, Fragen oder Anregungen zum Prozess an zukunftsprozess@evlka.de zu schicken.

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