Erstes Betroffenenforum

Regionale Aufarbeitungskommission lädt betroffene Personen ein

Die Geschäftsstelle der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission für Niedersachsen und Bremen (URAK) lädt mit den evangelischen Kirchen und Diakonischen Werken Niedersachsens und Bremens zu einem ersten Forum für von sexualisierter Gewalt betroffene Personen ein. Das Forum findet am Samstag, 3. August 2024, von 10 bis 16 Uhr im Werkhof Hannover, Schaufelderstraße 11, statt. Eine externe Moderation sowie ein Awareness-Team werden den Teilnehmenden einen strukturierten und geschützten Rahmen bieten.

An diesem Treffen werden keine Mitarbeitenden der Pressestellen von Kirche und Diakonie teilnehmen; auch eine Teilnahme von Medien ist nicht vorgesehen. Die betroffenen Personen sollen sich in einem geschützten Raum austauschen können. Die Einladung zur Teilnahme richtet sich an alle Menschen, die sexualisierte Gewalt in Kirche oder Diakonie erfahren haben.

Dieses erste sogenannte Betroffenenforum dient der Vernetzung und dem Austausch der von sexualisierter Gewalt betroffenen Personen untereinander sowie mit Vertreter*innen aus Kirche und Diakonie. Zudem erhalten die Teilnehmenden Informationen zum Aufbau der Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommission sowie die Möglichkeit einer kontinuierlichen Mitarbeit. Ziel der URAK ist eine transparente, professionelle und unabhängige Aufarbeitung unter maßgeblicher Beteiligung betroffener Personen.

Die URAK wird sich gemäß der gemeinsamen Vereinbarung von EKD und Diakonie mit der Unabhängigen Beauftragten der Bundesregierung für Fragen sexuellen Missbrauchs von Kindern und Jugendlichen (UBSKM) zusammensetzen aus Vertreter*innen aus dem Kreis betroffener Personen, aus dem Kreis der evangelischen Kirchen und der Diakonie in Niedersachsen und Bremen sowie aus dem Kreis externer Fachleute, die die Landespolitik auswählt. Alle drei Gruppen bestimmen ihre Vertretung selbständig; die Verfahren laufen zeitlich parallel. Weiterführende Informationen zur URAK sind HIER zu finden.  

Spätestens am 1. März 2025 werden bundesweit alle Unabhängigen Regionalen Aufarbeitungskommissionen ihre Arbeit aufnehmen. Zu ihren Aufgaben gehören:

  • Quantitative Erhebung von Fällen sexualisierter Gewalt, um deren Ausmaß in den beteiligten Landeskirchen und den Gliederungen der diakonischen Landesverbände zu erkennen.
  • Identifikation von Strukturen, die sexualisierte Gewalt ermöglichen, begünstigen, deren Aufdeckung erschweren oder dies in der Vergangenheit getan haben.
  • Untersuchung und Evaluierung des administrativen und verfahrensrechtlichen Umgangs mit Betroffenen und weiteren Beteiligten in den beteiligten Landeskirchen und diakonischen Landesverbänden und Ermöglichung der individuellen Aufarbeitung Betroffener.
  • Unterstützung, Evaluierung und Beratung der beteiligten Landeskirchen und diakonischen Landesverbände im Hinblick auf die institutionelle Aufarbeitungspraxis und die unabhängige Aufarbeitung konkreter Fälle sowie deren quantitative und qualitative Analyse.
  • Ansprechpartner für Betroffene und die Kirchen und Diakonischen Werke in ihrer Region bei ihren Aufarbeitungsbemühungen sein.

Die Koordinierung der Aufarbeitung und der Arbeit der Kommission für Niedersachsen und Bremen übernimmt die Geschäftsstelle in Hannover, die seit April dieses Jahres mit der Diplompädagogin Ute Dorczok besetzt ist.

Anmeldungen von betroffenen Personen zum Betroffenenforum am 3. August sind möglich per Mail an grit.niemann@regionale-aufarbeitungskommission.de oder per Telefon unter 0511 360 43 13.

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