Hand in Hand die letzten Schritte lebenswert gestalten

Ein palliativmedizinisch-hospizliches Netzwerk soll entstehen

Im Amtshof in Burgwedel kam der 9. Runde Tisch zum palliativmedizinisch-hospizlichen Netzwerk zusammen. Foto: Franka Scheidemann
Im Amtshof in Burgwedel kam der 9. Runde Tisch zum palliativmedizinisch-hospizlichen Netzwerk zusammen. Foto: Franka Scheidemann

Ein Runder Tisch von Fachpersonal und Mitarbeitenden in der Versorgung von schwerstkranken Menschen kam jetzt, eingeladen vom Ambulanten Hospizdienst Burgwedel-Isernhagen-Wedemark, im Amtshof in Burgwedel zusammen. Der Ambulante Hospizdienst ist eine Einrichtung in Trägerschaft des Evangelisch-lutherischen Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen, dessen Superintendent Dirk Jonas das Gespräch moderierte.

Eine gemeinsame Kooperation solle Pflege- und Palliativdienste, Ärzt*innen, Sozialarbeit und Seelsorge sowie therapeutisches Fachpersonal und Apotheken ganz neu vernetzen, berichtet Ute Rodehorst, Koordinatorin des Ambulanten Hospizdienstes. Geplant ist ein palliativmedizinisch-hospizliches Netzwerk mit einer Vernetzung aller Leistungserbringer*innen, für Bürgerinnen und Bürger erreichbar über einen gemeinsamen „Kompass“.

Dies sei ein einfacher, aber gleichzeitig revolutionärer Gedanke, heißt es in einer Erklärung des Ambulanten Hospizdienstes. Um dafür Impulse zu setzen, Perspektiven zu ändern und Menschen zu bewegen, kamen die geladenen Gäste des 9. Runden Tisches zusammen. „Wir müssen sichtbar werden, sichtbar für Menschen, die uns brauchen. Laut werden für Menschen, die uns nicht hören. Denn gestorben wird immer – darüber geredet selten“, so Franka Scheidemann vom geschäftsführenden Ausschuss des Hospizdienstes.

Miteinander austauschen, an Problemlösungen arbeiten, eine gemeinsame öffentliche Wahrnehmung erlangen – dies waren nur einige der Themen, die unter der Moderation von Dirk Jonas diskutiert wurden. Was tun, damit die Angebote und die unterstützenden Leistungen genau von den Menschen gehört werden, die Hilfe in der Begleitung einer oder eines schwerkranken Angehörigen brauchen? „Ein ständiger Austausch und eine vereinte Gemeinschaft der einzelnen Tätigkeitsfelder sind die Antwort, eine bessere Vernetzung zum Wohle der Menschen“, so Ute Rodehorst, Kathrin Witt und Anne Müller-Domrös, die Koordinatorinnen des Ambulanten Hospizdienstes.

Foto: Franka Scheidemann
Foto: Franka Scheidemann

Die Bedürfnisse und Wünsche der Gäste und ihrer An- und Zugehörigen sind auch Grundlage für das Leitbild des zurzeit entstehenden Palliativzentrums „infinitas/Hospiz Burgwedel“. Unter der Leitung des Arztes Sven-Thomas Andresen soll es in Fuhrberg mit 15 stationären Betten zum kommenden Jahresbeginn fertiggestellt werden.

In einem Vortrag von Beate Schneider und Susanne Andresen vom infinitas-Team wurden die Anliegen des Fuhrberger Hospizes deutlich: Neben den 15 stationären Einzelzimmern sowie Familien- und Gästezimmern für An- und Zugehörige bietet das Haus zahlreiche Begegnungsflächen, eine enge Verbindung zur ambulanten Palliativversorgung, Trauer- und Sterbebegleitung sowie eine 24-stündige palliativmedizinische Versorgung und Erreichbarkeit. „Es ist ein weiterer, dringend benötigter Baustein in den bereits bestehenden Versorgungsstrukturen“, ist Sabina Kannegießer von infinitas überzeugt.

Zudem brauche es einen neuen „Kompass“, damit die zahlreichen Mitwirkenden der Hospiz- und Palliativversorgung erkennbar und damit ansprechbar werden – und mit ihnen ihre Hilfeleistungen, die von Betroffenen und ihren Angehörigen gebraucht werden. Mit dem Impuls für ein gemeinsames Netzwerk hat der 9. Runde Tisch in der Region Burgwedel, Isernhagen und Wedemark den Anstoß dafür gegeben.

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