Kirchenanger wird ganz neu gestaltet

Stiftung St. Marien investiert 35.000 Euro

Gisela Grunewaldt-Stöcker und Wilfried Besch erarbeiteten die Ausstellung im Turm von St. Marien. Foto: Andrea Hesse

Die Kanzel der evangelischen Kirche St. Marien in Isernhagen dürfte wohl allen Gemeindemitgliedern, die sporadisch oder regelmäßig Gottesdienste vor Ort besuchen, vertraut sein. Manche von ihnen wissen möglicherweise aber nicht, dass die Kanzel 1658 aus der Burgdorfer Pankratius-Kirche gekauft und nach Isernhagen transportiert wurde. Damals gehörten noch ein sogenannter Schalldeckel und ein tragender Pfeiler dazu. 1968 wurde der Kanzelkorb saniert und dabei auch die ursprüngliche Bemalung freigelegt.

Diese und viele weitere Entdeckungen aus der Geschichte von St. Marien sind aktuell im Turm der Kirche zu besichtigen: Seit Oktober hängt hier eine Ausstellung zur Baugeschichte der Kirche, die mehr als 20 Exponate zeigt. Dr. Gisela Grunewaldt-Stöcker und Dr. Wilfried Besch, Mitglieder des Kuratoriums der Stiftung St. Marien Isernhagen, erstellten die Ausstellung in mehrmonatiger Arbeit und besuchten im Zuge ihrer Recherche verschiedene Archive. Noch bis Weihnachten sind die Exponate jeweils zu den Gottesdienstzeiten zu besichtigen; im kommenden Jahr dann wieder ab Ostern.

„Anlass für unsere Recherche war der Plan, das Außengelände rund um die Kirche neu zu gestalten“, sagt Grunewaldt-Stöcker. Mit der Stiftung St. Marien verfolgt sie das Ziel, den früheren Kirchenanger wieder als erkennbaren Raum zu gestalten und ihm teilweise seine frühere Gestalt wiederzugeben. Um das historische Aussehen wiederherstellen zu können, machte sich Grunewaldt-Stöcker gemeinsam mit Besch auf die Suche nach alten Postkarten und Fotos der Kirche – und wurde fündig.

Die älteste der Darstellungen stammt aus dem Jahr 1904; die Postkarte zeigt eine Hecke vor der Kirche. „Wir wollen diese Hecke entlang der Straße wiederherstellen“, sagen die Kuratoriumsmitglieder. „Geplant ist eine ökologisch wertvolle Pflanzung, die nur so hoch ist, dass der Blick auf die Kirche freibleibt.“ Möglichst bis Ostern des kommenden Jahres soll die Neugestaltung des Kirchenangers abgeschlossen werden.

Die Mitglieder des Kuratoriums wurden vom Kirchenvorstand berufen (von links): Wilfried Besch, Werner Lösch-Schloms, Gisela Grunewaldt-Stöcker, Matthias Krüger und Harald Riedel. Foto: Lösch-Schloms

Die Stiftung St. Marien Isernhagen verfolgt das Ziel, die Kirchengemeinde finanziell zu unterstützen und so Projekte zu verwirklichen, die ohne das Engagement der Stiftung nicht realisierbar wären. Seit dem Gründungsjahr 2008 investierte die Stiftung mehr als 115.000 Euro in derartige Projekte; den ersten Abschnitt der Neugestaltung des Außengeländes wird sie mit 35.000 Euro unterstützen. Hinzu kommen EU-Fördergelder; das Gesamtvolumen wird voraussichtlich rund 118.000 Euro umfassen.

Das Kuratorium der Stiftung St. Marien Isernhagen ging in diesem Herbst in seine fünfte Legislaturperiode; dazu berief der Kirchenvorstand fünf Mitglieder: Neben Gisela Grunewaldt-Stöcker und Besch gehören weiterhin Prof. Dr. Harald Riedel und Dr. Matthias Krüger dem Gremium an. Neu hinzugewählt wurde Werner Lösch-Schloms. In einem Gottesdienst Ende Oktober wurden die Kuratoriumsmitglieder in ihren Dienst eingeführt.

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