„Meine Zeit steht in deinen Händen“

Godshorn verabschiedete Pastor Falk Wook in den Ruhestand

Superintendent Dirk Jonas (rechts) hob in seiner Ansprache die Standhaftigkeit Falk Wooks hervor. Foto: Andrea Hesse
Superintendent Dirk Jonas (rechts) hob in seiner Ansprache die Standhaftigkeit Falk Wooks hervor. Foto: Andrea Hesse

16 Jahre lang war er Pastor der Kirchengemeinde Zum Guten Hirten in Godshorn und brachte in dieser Zeit viele neue Ideen und Projekte auf den Weg; jetzt wurde Falk Wook in einem Gottesdienst in den Ruhestand verabschiedet.

Aufgewachsen in einer eher kirchenfernen Familie, sei der Impuls zum Theologiestudium für ihn aus der evangelischen Jugendarbeit gekommen, berichtete Falk Wook der großen Gottesdienstgemeinde, die zu seiner Verabschiedung gekommen war. Im Anschluss an Studium und Vikariat wurde er Gemeindepastor in Garbsen, in Laatzen und schließlich in Godshorn – an dem Ort, der für ihn selbst und seine Familie Heimat wurde.

„Bis heute versetzen mich manche Dinge in unserer Kirche in Erstaunen; gleichzeitig möchte ich aber auch danken für Freiräume und Unterstützung, die ich bekommen habe“, so Wook. Im Rückblick zählte er auf, wie er die Freiräume in den zurückliegenden Jahren nutzen konnte – etwa für den Umbau der Konfirmand:innenarbeit, den Aufbau des pädagogischen Mittagstisches „Satt und Schlau“ gemeinsam mit seiner Frau Insa Becker-Wook, die Schaffung von Grundlagen für die Quartiers- und Gemeinwesenarbeit, die Förderung diakonischer Projekte, die Arbeit mit Geflüchteten.

Mit Dank und herzlichen Worten verabschiedete die Gottesdienstgemeinde ihren Pastor. Foto: Andrea Hesse
Mit Dank und herzlichen Worten verabschiedete die Gottesdienstgemeinde ihren Pastor. Foto: Andrea Hesse

Mit Blick auf das biblische Buch Prediger und sein Berufsleben hob Wook hervor, dass Standpunkte immer nur Entwürfe sein könnten, die sich der Auseinandersetzung mit anderen stellen müssten: „Ist es nicht ein Glück, dass man seine Meinung auch mal ändern darf?“ Er selbst habe mehr als einmal alte Grundsätze über Bord geworfen und sei nun auf der Suche nach neuen Perspektiven für den Ruhestand. Über allem stehe dabei ein Wort, das sich beim Prediger und in Psalm 31 findet: „Meine Zeit steht in deinen Händen.“

„Du bist immer standhaft geblieben und hast deinen Standpunkt vertreten – gemeinsam mit Insa“, hob Superintendent Dirk Jonas in seiner Ansprache zur Verabschiedung hervor. Er erinnerte daran, wie prägend für Falk Wooks Werdegang die Zusammenarbeit mit Pastor Walter Lampe, dem späteren Stadtjugendpastor und Diakoniepastor in Hannover, gewesen sei. Auch Wook war bis zu seinem Eintritt in den Ruhestand Diakoniepastor im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen. „Die Vernetzung mit anderen war dir immer wichtig“, so Jonas weiter. Er gab Falk Wook als Wunsch für den Ruhestand mit auf den Weg, all das, was er sich vorgenommen habe, als Pastor in Ruhe zu tun – mit Betonung auf dem Wort Ruhe.

In mehreren Grußworten wurde die Vernetzung Wooks im Ort deutlich: „Ich freue mich sehr auf das, was aus dem kleinen Pflänzchen Gemeinwesenarbeit noch wachsen wird“, sagte Eva Bender, 1. Stadträtin in Langenhagen. Tim Wook äußerte in seinen Rollen als Sohn, Ortsbürgermeister und Landtagsabgeordneter Anerkennung und Dank für Gestaltungswillen und Hingabe an das diakonische Engagement, während Pastor Rainer Müller-Jödicke aus der Nachbargemeinde Engelbostel-Schulenburg im Namen aller Kolleg:innen großen Dank für Kollegialität und Inspiration äußerte. Ein dickes Dankeschön mit „Küsschen auf die Nase“ ließ auch das Jugendteam der Kirchengemeinde Godshorn ausrichten.

Das Schlusswort formulierte schließlich Marko Balkenhol: Als Vorsitzender des Kirchenvorstandes habe er so manche Kontroverse mit dem Godshorner Pastor ausgefochten, dabei seien aber nie das gemeinsame Ziel und das Engagement für die Kirchengemeinde Zum Guten Hirten aus dem Blick geraten.

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