„Nicht Haken dran, sondern Wiedervorlage“

Kirchenkreissynode verabschiedet Schutzkonzept

Ein klares Votum gab die Kirchenkreissynode Burgwedel-Langenhagen jetzt während ihrer Sommersitzung ab: Einstimmig verabschiedeten die Delegierten aus den evangelischen Kirchengemeinden in Burgwedel, Isernhagen, Langenhagen und der Wedemark ein Schutzkonzept zur Prävention sexualisierter Gewalt im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen. Ein im Wortlaut gleiches Konzept soll in diesen Tagen auch im Nachbarkirchenkreis Burgdorf durch die dortige Synode beschlossen werden.

„Neben der Intervention bei aktuellen Meldungen, die nach einem Interventionsplan auf Gemeinde-, Kirchenkreis- und Landeskirchenebene bearbeitet werden, und der Aufarbeitung unter Federführung der landeskirchlichen Ebene ist die Prävention eine wesentliche Aufgabe auf Gemeinde- und Kirchenkreisebene – unsere Aufgabe, auch in Zukunft“, erklärte Superintendent Dirk Jonas in seiner Rede zur Einbringung des Entwurfs in die Kirchenkreissynode.

Das Ziel müsse eine „Generalbereitschaft“ sein, führte Jonas weiter aus: „Die Bereitschaft aller in der Kirche, sich dem Thema sexualisierte Gewalt offensiv zu stellen und diese Bereitschaft auch zum Ausdruck zu bringen.“ Dazu gehöre die Verpflichtung auf einen Verhaltenskodex, das Vorlegen eines erweiterten Führungszeugnisses, die Teilnahme an Präventionsschulungen und die Bereitschaft, die Risikoanalyse in Gemeinden und Einrichtungen regelmäßig zu aktualisieren und an veränderte Bedingungen anzupassen.

Eine Kultur der Achtsamkeit werde nicht einfach durch ein einmal erarbeitetes Schutzkonzept festgeschrieben, hob der Superintendent hervor – jedes dieser Konzepte, egal ob auf Gemeinde- oder Kirchenkreisebene, sei auf Weiterentwicklung angelegt. „Ein in das Gemeindeleben integriertes ‚lebendiges‘, also immer wieder fortgeschriebenes Schutzkonzept ist das Fundament für andauernde Achtsamkeit füreinander und untereinander. Also nicht ‚Haken dran‘, sondern ‚Wiedervorlage‘!“

Der Verabschiedung des Schutzkonzeptes zur Prävention sexualisierter Gewalt war ein intensiver Prozess vorangegangen: Die Kirchenkreise Burgwedel-Langenhagen und Burgdorf hatten im Dezember 2021 eine gemeinsame Steuerungsgruppe gebildet, in der Vertreter*innen verschiedener Berufsgruppen mitarbeiteten. Ihr Ziel war es, ein Schutzkonzept inklusive praktischer Arbeitshilfen zu erarbeiten, das Gemeinden und Einrichtungen als Muster dienen konnte. Das so erarbeitete Konzept wurde in den Folgejahren stetig weiterentwickelt und jetzt als Schutzkonzept des Kirchenkreises verabschiedet. Auch aus (fast) allen Kirchengemeinden und Einrichtungen liegen die Schutzkonzepte mittlerweile vor.

„Danke allen, die in Gemeinden und Einrichtungen mitgedacht und mitgearbeitet haben, die kritisch nachgefragt und konstruktiv Vorschläge gemacht haben“, beendete Dirk Jonas seine Einbringungsrede. Auf Vorschlag von Synodenmitglied Dr. Klaus Schneider wird sich die Kirchenkreissynode auch künftig mit dem Schutzkonzept befassen: Notwendige redaktionelle oder inhaltliche Anpassungen, die sich aus der Praxis heraus ergeben, sollen dem Kirchenparlament zur Diskussion und Beschlussfassung vorgelegt werden.

Schutzkonzept des Kirchenkreises Burgwedel-Langenhagen

application/pdf Download Schutzkonzept (1,6 MiB)

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