Perspektive zappenduster mit unerwarteter Wendung

Peer-Detlev Schladebusch im Talk mit Jürgen Klensang in der Schramme

Jürgen Klensang (links), Singer-Songwriter Hendrik Leise und Peer-Detlev Schladebusch mit Gästen in der Schramme. Foto: Lazar Elias Schladebusch
Jürgen Klensang (links), Singer-Songwriter Hendrik Leise und Peer-Detlev Schladebusch mit Gästen in der Schramme. Foto: Lazar Elias Schladebusch

Unternehmer Jürgen Klensang kennt Extremsituationen im Leben und im Beruf. Schon als Kind bastelte er gerne an Lampen und Mopeds herum und es war sein Traum, später irgendwas mit Autos oder mit Licht zu machen. Heute ist Klensang ein erfolgreicher und rundum zufriedener Lichtkünstler; seine Kundinnen und Kunden kommen von weit her zu seinem Unternehmen „lucente“ in Sittensen im niedersächsischen Landkreis Rotenburg.

Hinter Klensang liegt jedoch auch eine für ihn existenzielle Krise: Als er sich mit 33 Jahren selbständig macht, kennt er nur das steile Wachstum. Aber alles geht viel zu schnell und entwickelt sich ungesund: Klensang riskiert zu viel, und die Bank stellt ihm ein Ultimatum – Zwangsverkauf und Totalverlust drohen. Sein Traum zerbricht, es ist zappenduster, wie er selbst sagt. Dann geschieht eine unerwartete Wendung: Auf den allerletzten Drücker kommt er mit einem blauen Auge davon und fängt ganz anders neu an. Im Interview mit Peer-Detlev Schladebusch in der Reihe „SCHRAMME – der TALK“ verrät er, wie es dazu kam und warum er heute so zufrieden ist. Singer-Songwriter Hendrik Leise singt passend dazu sein neues Lied „Gegen den Sturm“.

Schladebusch ist im Kirchenkreis Burgwedel-Langenhagen gut bekannt als Springer-Pastor; aktuell ist er insbesondere in der evangelischen Kirchengemeinde St. Nikolai in Kirchhorst als Vakanzvertretung für Pastorin Jessica Jähnert-Müller tätig. Die Aufzeichnung des Interviews mit Jürgen Klansang ist auf YouTube über den Link https://www.youtube.com/channel/UCLkgLcwBQPsxU4-KDpc2Gew/videos oder über die Webseite www.schramme-dertalk.de zu sehen.

Harry Trüller wäre heute online

Peer-Detlev Schladebusch setzt die Tradition der Straßenbahngespräche in einem Waggon aus dem Jahr 1925 fort. Foto: Lazar Elias Schladebusch
Peer-Detlev Schladebusch setzt die Tradition der Straßenbahngespräche in einem Waggon aus dem Jahr 1925 fort. Foto: Lazar Elias Schladebusch

Als Unternehmer im Bäckerhandwerk und Bausenator in Celle führte Harry Trüller bei einem guten Frühstück bereits vor rund 100 Jahren viele erfolgreiche Gespräche in einer Straßenbahn, die er aus Berlin in seinen Garten geholt hatte. Ein paar Meter weiter steht in Trüllers Garten heute wieder ein ganz ähnliches Exemplar des Herstellers Orenstein und Koppel, das 1925 in Berlin gebaut wurde und optisch stark an die Celler Straßenbahn erinnert. Das ist kein Zufall: Peer-Detlev Schladebusch fand den Triebwagen nach langer Suche im Straßenbahn-Museum in Sehnde-Wehmingen und holte ihn auf einem Tiefbettlader nach Celle. Er führt die Tradition der Straßenbahngespräche nun in neuer Form fort: „Harry Trüller war nicht nur ein außergewöhnlicher Unternehmer, sondern auch ein Marketing-Genie“, erzählt Schladebusch. „Weltweit bewarb er seine Backwaren und exportierte in ferne Länder. Er schuf binnen kürzester Zeit eines der bedeutendsten Unternehmen in dieser Branche. Heute wäre er mit Sicherheit ganz vorn in der Online-Vermarktung und würde seine Celler Mitbürgerinnen und -bürger daran teilhaben lassen.“

Erfindungsreich und technikbegeistert sei Trüller stets für die besten Ideen zu Lande, zu Wasser und in der Luft zu haben gewesen, so Schladebusch weiter. Für viele Handwerks- und Geschäftsleute der Stadt sei es selbstverständlich gewesen, sich mittels Aktienanteilen an der Celler Straßenbahn zu beteiligen und noch heute trauerten viele der Straßenbahn nach, die Trüller in Celle eingeführt hatte.  Manche nannten sie liebevoll „Schramme“, weil sie so geräuschvoll die Kurven nahm.

Der alte Spitzname für die rumpelnde Celler Straßenbahn war auch namensgebend für das Format „SCHRAMME – der TALK“, das aus gutem Grund online gegangen ist: „Wir wollen mit unserem Produktionsteam allen Interessierten die Möglichkeit geben, online in der Schramme bei den Gesprächen dabei zu sein“, sagt Schladebusch.

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