„Rassismus hat keinen Platz im Kirchenvorstand“

Initiative warnt vor rechtsextremen Kandidatinnen und Kandidaten

Wilfried Manneke, hier beim Signieren seines Buches „Guter Hirte, braune Wölfe“ 2019 in der Elisabeth-Kirchengemeinde, fordert von Christinnen und Christen eine klare Haltung. Foto: Andrea Hesse
Wilfried Manneke, hier beim Signieren seines Buches „Guter Hirte, braune Wölfe“ 2019 in der Elisabeth-Kirchengemeinde, fordert von Christinnen und Christen eine klare Haltung. Foto: Andrea Hesse

Die niedersächsische Initiative „Kirche für Demokratie – gegen Rechtsextremismus“ warnt davor, dass bei den anstehenden Kirchenvorstandswahlen in Niedersachsen Menschen mit rechtsextremer Gesinnung in kirchliche Leitungsgremien einziehen könnten. Rechtes Gedankengut sei einer neueren Studie zufolge in der evangelischen Kirche ebenso verbreitet wie in der Gesamtgesellschaft, erklärte jetzt der Vorsitzende der Initiative, der evangelische Ruhestands-Pastor Wilfried Manneke und bekräftigte: „Rassismus hat keinen Platz im Kirchenvorstand.“

In der hannoverschen Landeskirche werden im März 2024 die ehrenamtlich tätigen Mitglieder der Kirchenvorstände neu gewählt. Für die Kandidatinnen oder Kandidaten gibt es keine qualifikationsgebundenen Voraussetzungen, die sie zwingend erfüllen müssen; klare Wertvorstellungen sollten Kandidatinnen und Kandidaten dennoch mitbringen. So sollten Christinnen und Christen eine deutliche Haltung gegen Rechtsextremismus einnehmen, betont Manneke. Grenzen zwischen Menschen verschiedener Herkunft zu überwinden, sei seit den ersten Anfängen ein Kennzeichen christlichen Glaubens und christlicher Kirche. Daher stelle sich die Kirche unter dem Motto „Nächstenliebe verlangt Klarheit“ rechtspopulistischen, rechtsextremen, rassistischen, minderheitenfeindlichen und völkisch-nationalistischen Einstellungen entgegen.

Besonders die Förderung von Vielfalt und Toleranz sei von großer Bedeutung, betont die Initiative. Das gelte speziell in einer Zeit, „in der unsere Gesellschaft immer vielfältiger wird und Menschen unterschiedlicher Hintergründe, Kulturen, Überzeugungen und Lebensweisen in denselben Gemeinden zusammenkommen“.

Bis zum 10. Oktober können sich Kandidatinnen und Kandidaten für die Wahl zu den Kirchenvorständen bewerben oder vorgeschlagen werden. Der hannoversche Landesbischof Ralf Meister erklärte dazu, die Kirche habe Vertreterinnen und Vertreter aller demokratisch wirkenden Parteien in den Kirchenvorständen. „Menschen allerdings, die sich rassistisch oder antisemitisch äußern, schließen wir aus. Und diesen Unvereinbarkeitsbeschluss werden wir bei den kommenden Kirchenvorstandswahlen nochmals erneuern“, so Meister. Quelle: epd Niedersachsen/Bremen

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